Führung und Gesundheit
Zwischen individueller Beanspruchung und wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren
Im Umgang mit Arbeitsbelastungen sind Führungskräfte einerseits Gestalter andererseits Betroffene.
Führungskräfte setzen die Ziele der Unternehmen um und sind für die Gesundheit der Mitarbeiter verantwortlich. Sie führen zwischen vertrauensvoller Nähe und respektvoller Distanz. Sie treffen Entscheidungen in einem dynamischen Umfeld und müssen diese Entscheidungen im Bedarfsfall auch gegen die Interessen der Mitarbeiter durchsetzen. Dabei sollten sie möglichst keine Unsicherheit zeigen und den Mitarbeitern vermitteln, dass sie alles im Griff haben.
Führung und Gesundheit meint …
- Gesunde Mitarbeiterführung
- Gesunde Selbstführung
Gesunde Mitarbeiterführung
Technologische Innovationen und moderne Arbeitsverfahren haben zu einer Verringerung körperlicher Fehlbelastungen geführt. Parallel hat sich der Verantwortungsdruck erhöht. Dadurch geraten vermehrt psychische Belastungen in den Vordergrund gesunder Mitarbeiterführung. Welche Aufgaben kommen hier auf Führungskräfte zu? Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) nennt hier einen Mix präventiver Maßnahmen, bestehend aus Verhaltensprävention (Maßnahmen, die auf das Verhalten der MA abzielen) und Verhältnisprävention (betreffen Arbeitsabläufe und organisatorische Strukturen):
Verhaltensprävention (Beispiele) |
Verhältnisprävention (Beispiele) |
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Geschäftsführung |
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Untere und mittlere Führungskräfte |
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(Quelle: Gute Mitarbeiterführung - Psychische Fehlbelastungen vermeiden, INQA 2008)
Führungskräfte als Betroffene
Auf Führungskräften liegt ein hoher Erwartungsdruck. Sie sollen sicher Entscheidungen treffen, ihre Aufgaben selbständig erledigen, fachlich und sozial hoch kompetent sein. Vieles davon ist im Arbeitslalltag nicht miteinander vereinbar und führt zu Widersprüchen und Konflikten. Führungskräfte reagieren auf diese Stressoren, indem sie Entscheidungen vor sich herschieben, ein (vermeintlich) perfektes Führungs- und Kontrollsystem schaffen und ihre Beziehung zu Mitarbeitern auf eine fachliche Ebenen reduzieren. Dies führt eher zu einer kurzfristigen Lösung. Langfristig verhärtet bzw. verstärkt sich die Belastung.
Für eine dauerhafte Entlastung empfehlen sich folgende Kompetenzen …
- Führungskräfte besitzen eine hohe Sicherheit im Umgang mit Widersprüchlichkeiten, Unklarheiten und wechselnden Herausforderungen;
- Führungskräfte besitzen eine gesunde Balance von Nähe und Distanz zu ihren Mitarbeitern;
- Führungskräfte besitzen eine gesunde Balance zwischen fachlicher und sozialer Mitarbeiterführung;
- Führungskräfte können Führungsinstrumente zur Selbstorganisation und eigenen Entlastung einsetzen;
- Führungskräfte sind untereinander vernetzt und unterstützen sich.
Meine Angebote …
Für Organisationen führe ich Belastungsanalysen durch und moderiere Workshops zur Entwicklung und Integration entsprechender Leitlinien und Präventionsprogramme. Zudem trainiere ich mit Führungskräften die Anwendung gesunder dialogischer Führungsstile und -methoden. Die Führungskräfte entwickeln eine höhere Sensibilität zum Thema Psychische Arbeitsbelastung, können ihr eigenes Führungsverhalten besser reflektieren und geeignete Maßnahmen ableiten. In Coachings betreue ich Führungskräfte in ihren individuellen Arbeitssituationen.